200 Jahre Weihnachtslied
„Stille Nacht Heilige Nacht!“

Historienspiel über die Entstehungs- und Verbreitungsgeschichte

Das Weihnachtslied „Stille Nacht!“ wurde im Jahre 2018 200 Jahre alt. Zu diesem großen Jubiläum, das die Welt gebührend feiert, werden in Oberndorf und Laufen zahlreiche Festveranstaltungen durchgeführt. Einer der Höhepunkte ist das „Stille-Nacht!“-Historienspiel, das in diesem Jahr den elfjährigen Bestand begeht.

 In dem Historienspiel mit dem Titel „Stille Nacht Heilige Nacht! – Der Welt Hoffnung gebracht“ wird die Entstehung des Weihnachtsliedes eindruckvoll gezeigt und es werden auch die Umstände unter denen das Lied entstand, wie die Armut der Bevölkerung, der Einfluss der Napoleonischen Kriege und das Adventbrauchtum in dieser Region zu sehen sein. Eine große szenische Aufführung mit viel Advent- und Weihnachtsliedern. Die Handlung befasst sich auch mit den zwischenmenschlichen Beziehungen, die infolge der Grenzziehung sehr gelitten haben. In der Neuinszenierung gehen Autor Prof. Mag. Josef A. Standl, Regisseur Gerard Es sowie der musikaische Leiter Prof. Dr. Franz Zaunschirm mit den etwa 60 Mitwirkenden auch auf die Verbreitung des Liedes ein und zeigen auf, wie das Lied den Weg in die Welt genommen hat. Im Schlussakt treten dabei auch Gruppen aus aller Herren Länder auf, die das Lied in ihrer Landessprache und in ihrer traditionellen Kleidung ihrer Herkunftsländer darbieten. Dieses Historienspiel berührt die Herzen der Menschen, wie das Lied selbst es vermag. 

  1. Akt: Wie „Stille Nacht!“ zum Friedenslied wurde

Die Ursprünge von „Stille Nacht!“ als Friedenslied liegen im Ersten und im Zweiten Weltkrieg. Gespielt wird die Szene am Heiligen Abend 1942 in einem Keller in Stalingrad. Hintergrund der Geschichte ist die unbewusste und belegte „Vermittlerrolle“ von Stille Nacht! an den Ereignissen an diesem Abend am Rande einer der größten Schlachten des Zweiten Weltkrieges. Handelnde Personen sind drei Soldaten der Deutschen Wehrmacht, ein russischer Soldat und eine russische Soldatin, die sich dadurch an der Front friedlich begegnen, weil sie das Weihnachtslied singen und so friedlich zusammenfinden. Zu einem „Privatfrieden“.

Einer der deutschen Soldarten ist Kurt Reuber, Arzt und Priester aus Kassel und Truppenarzt in Stalingrad, der den Kameraden ein Marienbildnis schenkte; diese wurde sodann an die Familie des inzwischen verstorbenen Soldaten übermittelt. Es ist heute in der Berliner Friedenskirche am Kurfürstendamm ausgestellt. Wenn auch dieser nur einen Heiligen Abend lang dauerte, so wird es dennoch seither als „Friedenslied“ betrachtet. Als das Licht aus geht, erscheinen drei weiße Engel, begleitet von einem weißbärtigen alten Mann, ganz in weiß gekleidet, und sagen Fürbitten auf und singen das „Vater unser“. Der alte Mann, den sie für Gottvater halten, sagt, dass Gott zwar alles im Leben richten könne, aber: Die Menschen müssen es nur wollen. Dann herrsche Frieden.

  1. Akt: Adventbrauchtum in Oberndorf

Friedliches Leben in einer Oberndorfer Schifferstube. Es ist Advent. Die Familie bereitet sich auf Weihnachten vor, doch es fehlen noch der Vater und das Kind. Es kommen Gruber und Mohr in die neue Pfarre Oberndorf. Der Bürgermeister begrüßt sie, es sind auch die Schiffer und die Schifferfrauen anwesend. Gruber und Mohr erzählen, wie sie sich mit ihren Visionen in einer Welt, die sich gegen die Menschen richtet, durchsetzen mussten und bekräftigen die Oberndorfer zum Glauben und sprechen ihnen Mut zu. Sie wollen hier als Freunde für eine gute Welt wirken. Sie erfahren vom Adventbrauchtum bei den Schiffern. Es kommen die Anglöckler und die Frauenbildtragerinnen. Bald ist Heiliger Abend. Doch die Orgel hat versagt. Für die Schiffer eine Katastrophe, ohne Orgel einen festlichen Heiligen Abend zu feiern. Doch wer rettet den kirchlichen Höhepunkt?

  1. Akt: Liedentwicklung von Stille Nacht

Es ist Heiliger Abend. Die Oberndorfer strömen zur Kirche. Gerade zur rechten Zeit am Beginn der Mitternachtsmette kommen der vermisste Bub und der Vater der Schifferfamilie heim und nehmen an der Mitternachtsmette teil. Ein großer Aufzug und eine Nachstellung jenes Heiligen Abends, an dem 1818 das Lied in Oberndorf erstmals erklang. Komponist Franz Xaver Gruber und Textdichter Joseph Mohr tragen das Lied vor. Zu ihnen kommen auch Menschen aus allen Erdteilen in ihren Landestrachten. In jeder weiteren Strophe tritt ein Sänger aus einem anderen Erdteil zu den Oberndorfern in seiner Landessprache singend bei. Bei der letzten Strophe singen alle gemeinsam das Lied. Die afrikanische Sängerin.

Stille-Nacht-Historienspiele Oberndorf
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